Einleitung
Nebensätze können nicht alleine stehen – sie sind immer einem anderen Teilsatz untergeordnet. Wir erkennen einen Nebensatz normalerweise daran, dass das finite Verb am Ende des Teilsatzes steht. Außerdem müssen Nebensätze im Deutschen immer durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt werden.
- Beispiel:
- Ich weiß nicht, ob er dir hilft.
Steht ein Nebensatz am Satzanfang vor einem Hauptsatz, dann beginnt der Hauptsatz mit dem finiten Verb (weil der Nebensatz die 1. Position ausfüllt).
- Beispiel:
- Ob er dir hilft, weiß ich nicht.
Typen von Nebensätzen
Es gibt zwei Kriterien, nach denen wir Nebensätze aufteilen können.
Unterscheiden wir Nebensätze nach ihrer Funktion im Satz, gibt es folgende Nebensatzarten: Adverbialsatz, Attributsatz, Subjektsatz und Objektsatz.
Unterscheiden wir Nebensätze nach ihrer Verknüpfung mit anderen Satzteilen, gibt es: indirekte Rede, Infinitivsatz, Konjunktionalsatz, Partizipialsatz und Relativsatz.
Je nachdem, was durch den Adverbialsatz ausgedrückt wird (Gegensatz, Zweck, Grund usw.), unterscheiden wir zwischen Adversativsatz, Finalsatz, Kausalsatz, Konditionalsatz, Konsekutivsatz, Konzessivsatz, Lokalsatz, Modalsatz und Temporalsatz.
- Beispiel:
- Da ich eine Arbeit über Adverbialsätze schreibe, muss ich mir das Thema ansehen. (Kausalsatz)
Attributsätze machen nähere Angaben zu einem Subjekt oder Objekt. Attributivsätze erfragen wir mit „Welcher/Welche/…?“ – es sind also Relativsätze. Mehr gibt es zu den Attributsätzen nicht zu sagen, deshalb verlinken wir hier gleich auf die Relativsätzen.
- Beispiel:
- Das ist der Mann, den ich gesehen habe. (Welcher Mann?)
- Kaufst du den Hut, der dir so gefällt? (Welchen Hut?)
Wenn anstelle eines Objekts oder Subjekts ein ganzer Teilsatz steht, nennen wir diesen Objekt- bzw. Subjektsatz.
- Beispiel:
- Ich lese, was dort steht.
(Wen/Was lese ich? → Objektsatz) - Wer fleißig lernt, wird klug.
(Wer/Was wird klug? → Subjektsatz)
Indirekte Fragen sind Fragen, die wir nicht direkt stellen, sondern in einem anderen Satz einbauen.
- Beispiel:
- Er will wissen, wie spät es ist.
- Ich weiß nicht, wo mein Handy ist.
- Es würde mich interessieren, ob er uns morgen besuchen kommt.
Infinitivsätze mit zu verwenden wir häufig nach bestimmten Wörtern und Wendungen. Infinitivsätze mit um zu können wir hingegen immer dann verwenden, wenn wir eine Folge (Wozu?) angeben.
- Beispiel:
- Ich bin froh, dich zu sehen.
- Er hat gelernt, um die Prüfung zu bestehen.
Konjunktionalsätze werden mit einer untergeordneten Konjunktion (einer Subjunktion) eingeleitet. Beispiele haben wir im Thema Sätze mit Konjunktionen unter Subjunktionen aufgelistet.
- Beispiel:
- Er spricht gut Deutsch, weil er ein Jahr in Deutschland war.
Partizipialsätze sind Nebensätze mit Partizip I oder Partizip II. Sie beziehen sich immer auf das Subjekt im Hauptsatz.
- Beispiel:
- Nervös um sich schauend, stand der Räuber vor der Bank.
- Auf dem Land geboren und aufgewachsen, liebt sie die Natur.
Mit einem Relativsatz können wir zusätzliche Informationen geben, ohne einen neuen Satz zu beginnen. Im Deutschen stehen Relativsätze immer in Kommas.
- Beispiel:
- Das ist der Film, den ich mir ansehen will.
Konditionalsätze geben eine Bedingung an, unter der eine Handlung in der Gegenwart/Zukunft stattfindet oder in der Vergangenheit stattgefunden hätte.
- Beispiel:
- Wenn ich den Job bekomme, verdiene ich viel Geld.
- Wenn ich mich beworben hätte, hätte ich den Job bekommen.
Wenn wir nicht mit den gleichen Worten wiedergeben, was jemand gesagt hat, verwenden wir die indirekte Rede.
- Beispiel:
- „Mir geht es gut.“ → Sie sagt, es gehe ihr gut.
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